Musik

Stakkato-Reime & Turbo-Dialoge

In Erwartung eines „unerhört soliden“ Auftritts von Pizzera & Jaus: Kürnberghalle in Leonding am 10. Februar, kurz vor Beginn

„Pizzera & Jaus“ liefern auf ihrer ersten Tournee mit „unerhört solide“ ein Programm im Ausmaß von zwei Teilen von der Länge je einer Unterrichtsstunde, also je 50 Minuten. Was sie darin an Dialogtext in ihrem Musikkabarett heraussprudeln, würde bei gemäßigterer Sprechgeschwindigkeit wohl einen langen Abend im Stil großer Regietheaterinterventionen (also mindestens vier Stunden) füllen. Dieses Tempo geht zu Lasten einer durchgehenden Verständlichkeit, schade! Aber es ist schon mitzubekommen, dass es um die interkulturellen Differenzen zwischen dem Steirer Paul Pizzera und dem Niederösterreicher Otto Jaus, um die Verwegenheit durchtrainierter und darum harter Brustmuskel, um den Umgang mit dem weiblichen Geschlecht und die hohe Kunst des Stakkato-Reimens geht.

Unbestritten sind beide meisterlich an ihren Instrumenten, Pizzera an der Gitarre (er ist Autodidakt!), Jaus am Keyboard. Als Publikum hat man darum die meiste Freude mit der auch live überzeugenden Darbietung ihrer Songs, hat das Duo doch in kürzester Zeit einen Hit nach dem anderen veröffentlicht. Im ersten Teil bedienen sie ihr Publikum mit „Hooligans“ und „Absätze>Hauptsätze“ noch sparsam. Nach der Pause folgen mit „Jedermann“, „Eine ins Leben“ und „Mama“ als Zugabe zum Nach-Hause-Gehen jene Lieder, die ein ganzer Saal – im konkreten Fall die Kürnberghalle in Leonding (Oberösterreich) am 10. Februar – auch tadellos mitsingen kann. Und das so, wie die Tournee heißt: unerhört solide.

Kommentar verfassen

Bitte logge dich mit einer dieser Methoden ein, um deinen Kommentar zu veröffentlichen:

WordPress.com-Logo

Du kommentierst mit deinem WordPress.com-Konto. Abmelden /  Ändern )

Facebook-Foto

Du kommentierst mit deinem Facebook-Konto. Abmelden /  Ändern )

Verbinde mit %s