Zwei Frauen und drei Männer. Oder: Sopran, Alt, Tenor, Bariton, Bass. Oder: Rot, lila, gelb, grün, blau. Oder: Tina Haberfehlner, Judith Fuchslueger, Paul Schörghuber, Michael Burgholzer und Thomas Mayrhofer. „zwo3wir“ sind Stimmartisten und der Beitrag aus dem Mostviertel (Niederösterreich) zur internationalen a-cappella-Szene.
Anlässlich des neu erschienenen Tonträgers „Smaragdrot“ präsentierten sich die fünf dieser Tage in drei Konzerten in Steyr, Ybbsitz und St. Peter/Au und stellten mit viel Augenzwinkern unter Beweis, dass kraft ihrer Stimmen ein faszinierender Sound entfesselt und jedes Genre (Country, Swing, Liebesballade) erforscht und belebt werden kann. „Viele fragen uns ja, warum tut ihr euch das an, nur mit den Stimmen … Begleitet’s euch doch abwechselnd, jeder kommt einmal zum Singen dran“, räsonierte Tina Haberfehlner Feedback-Erfahrungen, um die A-Cappella-Philosophie auf den Punkt zu bringen: Es geht um die Stimme als Instrument, das jede/r stets bei sich führt, das auch die eigene Stimmung spiegelt, ausdrückt, zum Klingen bringt.
Die Mischung macht’s bei „zwo3wir“ aus. Da sind die eigenen Kompositionen, pointierte Liedtexte in ohrgängigem Arrangement, da sind die Übersetzungen von beliebter Hörware ins A-cappella-Fach („All About That Bass“, „Beautiful“, „I See Fire“). Da sind – so „zwo3wir“ in Eigendefinition – die „Flachsen“ (mundartlich für hart zu Beißendes, eig. von einer Sehne durchzogenes Fleisch), will heißen, schwierige Arrangements, Lieder wie „That Man“ oder „Auf uns“, bei denen die Sangesanforderungslatten hoch liegen. Die fünf nehmen sie, warum sich also die Frage stellt, ob das Prädikat des Schwierigen in der Show wirklich angesagt werden muss. Nur Mut, mehr Selbstbewusstsein!, möchte man „zwo3wir“ zurufen, wissen sie doch einen vergnüglichen abwechslungsreichen Abend zu gestalten, in dem eine Moderation mit Comedy-Würze die Selbstironie nicht zu kurz kommen lässt.
„zwo3wir“ verdienen Beachtung weit über das regionale Einzugsgebiet hinaus, sie haben bereits in Berlin und Hannover auf sich aufmerksam gemacht. Was sie besonders auszeichnet, sind die Sensibilität im Zusammenklang, das lebendige Verständnis und Einfühlungsvermögen, wie Musik ohne Grenzen zusammenfließen kann. Das wunderschönste Arrangement in diesem Zusammenhang: wenn die Jodelwelt von Heidi aus der Schweiz mit traditionellem afrikanischen Gesang verschmilzt.
Konzerttermine und Kostproben finden sich auf www.zwo3wir.at
Kategorien:Musik