Film

Überall Stipsits

Vorweg: Thomas Stipsits ist ein hochtalentierter und sehr sympathischer Hoffnungsträger in der österreichischen Kabarett-, Theater- und Filmszene. Nur tappt er gerade in eine Falle. In seinem kleinen Heimatland Österreich steigert sich seine Präsenz in diesen Tagen, sie zieht mit Raketentempo hin zu jener Schwelle, die dann überschritten zu dem führt, was der Österreicher sehr salopp mit diesem Satz kommentiert: „I kaun eam nimma seng!“ (Ich kann ihn nicht mehr sehen).

Was ist passiert? Stipsits immer und überall: Am 20. September war er gemeinsam mit Schauspielergattin Katharina Straßer zu Gast im Talk von „Willkommen Österreich“ (ORF1), nicht zuletzt weil deren Sendereihe „Gemischtes Doppel“ seither das dienstägliche Comedy-Programm bereichert. Er sitzt drei Tage später mit buntem Hemd im Rateteam der Sendung „Was gibt es Neues?“ (ORF1). Im gehypten vierteiligen Fernsehevent „Pregau“ (ORF1/ARD) tritt er als Pfarrer auf. Auf Twitter fragte dazu ein Beobachter bereits, ob es noch einen österreichischen Film gibt, in dem Stipsits nicht spielt. Im Radioprogramm Ö3 wird über den Drehstart zur dritten Staffel der „Vorstadtweiber“ berichtet. Ein neuer Schauspieler sei zum Cast gestoßen – ja, richtig, es ist Thomas Stipsits. Der übrigens heute Abend auf ORF1 in der großen Samstagabendshow „für sein Land spielt“ und morgen in der Früh auf Ö3 bei Claudia Stöckl in „Frühstück bei mir“ aus seinem Leben berichtet.

Die Grenze zwischen Erfolgslauf und Übersättigung des Publikums wird sehr schmal, wenn eine gnadenlose Medien- und Kulturindustrie eines Landes ein Talent verheizt.

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