Medien

Die mediale Sicht der Dinge

Es ist schon klar, Medien heischen nach Aufregungen und Sensationen. Doch ist zunehmend schwierig zu akzeptieren, warum die Aktivitäten jener Minderheiten in öffentlicher Auseinandersetzung und im Widerstand gegen die Pandemiemaßnahmen, die bestehenden genauso wie die kommenden (Stichwort Impfpflicht) in den Medien sehr breite Resonanz finden. Viel zu viel, wie ich meine. Womöglich sogar mit Verstärkungseffekt für diese äußerst dubiose Mischung an Ideologien, die die Straßen Österreichs nunmehr regelmäßig unter Beschlag nimmt.

Im Verhältnis zur Zahl jener, die täglich in Österreich zu einem Impfstich (erster, zweiter, ganz stark auch dritter) gehen, sind die, die den öffentlichen Raum okkupieren, eine sehr kleine Gruppe, zwar laut, ihre Ansichten und Meinungen sind mittlerweile hinlänglich bekannt. So wenig Neuigkeitswert wie in den zumindest allwochenendlichen Aufmärschen findet man kaum wo. Wo aber gibt es in der massenmedialen Berichterstattung, sowohl in Print- als auch in elektronischen Medien, den den Verhältnissen entsprechenden Ausgleich? Und also beispielsweise Berichterstattung über all jene, die sich in ihrer Pflicht als Staatsbürgerin oder Staatsbürger der, wie die Wissenschaft definiert, einzigen Exit-Strategie aus der Pandemie fügen und mit ihrem stillen mehrheitlichen Zusammenstehen als Geimpfte alles dazu beitragen, dass dieser Ausstieg ehestmöglich funktionieren kann?

In der heutigen „Pressestunde“ in ORF2 (5.12.2021) mahnte der Tiroler Landeshauptmann Günther Platter ein, dass der vierte Lockdown, so wie er voraussichtlich bis auf Oberösterreich nach der kommenden Woche zu Ende gehen soll, benötigt, dass die Politik ihre Versprechen einlöst. Indirekt sprach er von einer Öffnung für alle, die geimpft sind, ansonsten gingen wohl auch noch diese auf die Straße. Die Geimpften, laut Dashboard des Gesundheitsministeriums mit Stand gestern zur Mitternacht 67,62% der Gesamtbevölkerung (71,07% der impfbaren Bevölkerung), fügten sich in Solidarität mit ihrem Verzicht in ein notwendiges (ohnedies sehr verspätet gestartetes) Bremsmanöver, das, wie die täglichen Neuinfektionszahlen beweisen, wirkt.

Insofern wünsche ich mir in den kommenden Tagen Fernseh-, Radio- und Internetberichterstattung, Berichte in Tages- und Wochenzeitungen in einem verhältnismäßig entsprechenden Nachzieheffekt zu den Bedürfnissen aller Maßnahmenloyalen, was vor allem heißt, Schutzgeimpften. Zu Freiheiten, die für diese ab 13.12.2021 wieder gegeben sein müssen; übrigens natürlich auch in Oberösterreich!

Foto: Pexels/Free Photo Library

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